Mein Comeback 2018

Liebe Leichtathletik-Fans, liebe Sportfreunde,

vor genau 2 Jahren stand ich vor einer sehr schweren Entscheidung in meiner Karriere! Lasse ich mein Knie operieren oder werde ich den Meniskuswurzelabriss in Kauf nehmen und sportlich nicht mehr intensiv aktiv sein können.

Ich wusste damals nicht, ob ich jemals wieder gesund & beschwerdefrei Sport treiben, geschweige denn auf einem Leistungssportniveau an Wettkämpfe teilnehmen kann.

„Ich stand erstmal da mit einem frisch operierten Knie und mit vielen Fragezeichen!"

Eine fast genauso schwerwiegende Situation war, dass ich aufgrund meiner Saisonbestleistung von "nur 4,40m" und dem 7. Platz bei den Deutschen Meisterschaften, sowie als 6. der deutschen Jahresbestenliste im Jahr 2016 nach 15 Jahren aus dem DLV-Kader flog, weil die Anforderungen für den B-Kader-Status 4,50m waren. Das bedeutete für mich: keine Leichtathletik-Hallenzeiten & keine Turnhallen-Zeiten mehr am Sportinstitut Mainz - an meinem Wohnort. Ebenso bekam ich vom OSP Rheinland-Pfalz keine Unterstützung mehr, da ich nicht mehr zum Kader gehörte. Auch war durch die Verletzung und mit dem Ende der Verbandsförderungen keine Weiterverpflichtung bei der Bundeswehr mehr möglich.

Nach einem schwierigen Jahr und mit sehr viel Reha- & Physiotherapie im Ambulantes Rehazentrum Mainz-Mombach habe ich im August 2017 mit dem Start der Tour der Hoffnung einen Neustart begonnen und zwei monatelang ein Grundlagenausdauertraining mit Schwimmen, Radfahren und Training am Crosstrainer und Rad-Ergometer absolviert, bevor ich mit einem Leichtathletik spezifischen Aufbau begonnen habe. Joggen war anfangs noch nicht möglich, weil ich aufgrund der Dysbalancen im Juli 2017 einen Muskelfaserriss im linken Bein erlitten habe und auf Joggen erst einmal verzichten musste.

Geplant war eine Hallen-Saison 2018, da ich mir jedoch die Kapsel am linken kleinen Zeh so unglücklich an einem Trainingsgerät lädiert hatte, konnte ich 6 Wochen kein Lauftraining absolvieren und begab mich zurück ins Wasser und in den Kraftraum. Weitere Wochen mit Training folgten und dann stand Ende April der langersehnte erste Freiluft-Wettkampf an.

Meine Tage sehen häufig so aus: Morgen Gymnstik, Training 2-3 Stunden, am Nachmittag die 2. Trainingseinheit und am Abend ein ausführliches Faszientraining. Für meinen Sport investiere ich sehr viel Zeit & Geld und viele Kilometer auf der Autobahn. So bin ich von Januar 2018 bis heute bereits 45.000 km in meinem 1er BMW gefahren und oft komme ich erst abends um 22:00 Uhr vom Training nach Hause.

Von Mainz gehen die Reisen oft nach Frankfurt, Wiesbaden, Wettenberg u.a. zu Dirk Lösel und Köln zum Training oder zur Physiotherapie und natürlich auf viele Wettkämpfe. Das Wichtigste bei diesem Pensum ist für mich gut und gesund zu Essen und viel Schlaf, so dass ich gut für den nächsten Tag regeneriere. Technisch bin ich aktuell noch nicht da, wo ich hinkommen möchte. Aber die Saison 2018 ist noch im vollen Gange und ich bin motiviert!

Folgende Wettkämpfe habe ich bisher in dieser Sommer-Saison 2018 bestritten:

  • 28.04.2018 - WK Friedberg - 4,32m
  • 13.05.2018 - WK Leverkusen - 4,20m
  • 20.05.2018 - WK Rehlingen - 4,35m
  • 03.06.2018 - WK Rechberghausen - 4,30m
  • 09.06.2018 - WK Fulda - 4,36m
  • 16.06.2018 - WK Darmstadt - 4,37m
  • 24.06.2018 - WK Erding - 4,30m
  • 30.06.2018 - WK Hechingen - 4,35m
  • 07.07.2018 - WK Erding - 4,45m

Ich bin überglücklich, über das was aktuell möglich ist und ich bin sehr dankbar, was mein Körper im Stande ist zu leisten! Deshalb werde ich weiterhin akribisch mit meinem Team von Woche zu Woche arbeiten und fleißig trainieren, mich körperlich fit halten und die Freude am Sporteln genießen. Vielen Dank an meine Familie, meine engste Freunde und an Alle, die mir in den letzten 2 Jahren mit Rat und Tat zur Seite standen und mich in dieser schweren Phase meiner sportlichen Karriere unterstütz haben!!!

Herzliche & sportliche Grüße
Eure Carolin