Saisonende 2016 ist kein Karriereende!

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Leichtathletik-Europameisterschaften sind im vollem Gange und die Olympischen Spiele nähern sich, doch beide Meisterschaften werden definitv ohne mich stattfinden.

Meine Freiluft-Saison 2016 startete ich mit einem sensationellen Einstieg von 4,40 m aus nur 14 Anlaufschritten. Im Training hatte ich meinen Anlauf schon für 16 Anlaufschritte vorbereitet, um mit noch mehr Geschwindigkeit noch höher springen zu können. Ja, genau, die Geschwindigkeit ist noch nie meine große Stärke gewesen, umso wichtiger ist es für mich, dass ich aus langem Anlauf springen kann und durch einen längeren rhythmisierten Anlauf eine höhere Endgeschwindigkeit aufbauen kann.

Leider ist mein Plan nicht ganz aufgegangen. Ich habe viel, sehr viel investiert. Bin seit Anfang des Jahres Woche für Woche nach Leverkusen mit dem Zug oder Auto gefahren, um dort mit Jörn Elberding Stabhochsprung-Technikeinheiten absolvieren zu können. Da Mainz kein Leichtathletik-Bundesstützpunkt mehr ist und auch kein Stabhochsprungtrainer - wie früher Herbert Czingon oder später Balian Buschbaum - vor Ort ist, der mit mir an technischen Inputs Woche für Woche und Tag für Tag arbeiten kann, bin ich auf andere Hilfe angewiesen.

„ ... jetzt freue ich mich auf die Pause und Erholung!“

Besten Dank an dieser Stelle an Jörn Elberding, dem Männer-Bundestrainer, für sein Engagement!!!! Wir waren wirklich auf einem sehr guten Weg. Doch leider habe ich mir dann bei meinem 2. Wettkampf der Saison eine Knieverletzung zugezogen, mit der ich nur sehr eingeschränkt trainieren konnte. Deshalb nutzte ich 2 kleine Wettkämpfe in Zweibrücken als Technikeinheiten und absolvierte dann am 18.06.2016 die Deutschen Meisterschaften in Kassel ohne große Fitness, Schnelligkeit und Absprungkraft, aber mit Leidenschaft, Herz und viel Kampfgeist. Jedoch reichten meine 4,30 m nicht für einen Platz auf dem Treppchen oder für eine aussichtreiche Chance für eine Teilnahme an den Europameisterschaften 2016 in Amsterdam oder an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro.

Danach hatte ich keine Kraft und Energie mehr, um gegen die Schmerzen anzukämpfen. Ohne regelmäßiges, tägliches und vor allem auch hochintensives Training ist Hochleistungssport nicht möglich.

Ich werde die Zeit nutzen, um meinen Körper zu erholen und den Akku für meinen Geist und mein großes Kämpferherz aufzufrischen. Ab September geht die Vorbereitung für die nächste Saison los. Hochleistungssport ist immer ein Wettlauf mit der Zeit, auch in meiner Disziplin, wo es "nur" um Höhen geht. Aber es macht mir Spaß und der Stabhochsprung ist eine große Leidenschaft von mir, welche ich erst mit 18 Jahren entdeckt habe, deshalb habe ich noch Lust und die Motivation, die nächsten 2 Jahre für meine Sportart Stabhochsprung zu investieren und zu trainieren. Auf ein Wiedersehen im Jahr 2017 bei den nächsten Wettkämpfen!

Mit sportlichen Grüßen
Euro Carolin