EM Nominierung

Comeback mit erneuter Europameisterschafts-Teilnahme belohnt!

Seit heute ist es offiziell! Ich wurde vom DLV für die Europameisterschaften in Berlin vom 06.-12. August 2018 nominiert. Das ist für mich persönlich meine 4.te Europameisterschaft nach München, Barcelona und Zürich. Es war ein unglaublich schöner Moment, als ich schwarz auf weiß gelesen habe, dass ich dabei bin!

Meine letzten Jahre waren mit vielen Hindernissen und Rückschlägen verbunden! Doch ich lies mich von nichts und niemanden aus der Ruhe bringen und verfolgte immer weiter mein Ziel. Nach meiner Knie-OP im Juli 2016 waren die Wege jedoch noch schwieriger als zuvor.

Am vergangenen Wochenende 21./22. Juli 2018 waren die Deutschen Leichtathletik Meisterschaften im Max-Morlock-Stadion in Nürnberg. Das war der wichtigste Wettkampf auf nationaler Ebene, weil danach die Tickets für die Europameisterschaften vom Verband vergeben wurden. Ich hatte bis dahin wie eine weiter Athletin bereits die Norm von 4,45m übersprungen. Das heiß aber nicht, dass ich auch gleichzeitig sicher für die EM nominiert werde. Bis einschließlich zu den Deutschen Meisterschaften hatte jede Athletin Zeit, die Mindestanforderung zu springen.

Nach einem super spannenden Wettkampf belegt ich hinter Jaqueline Ochere, Stefanie Dauber und Frederlinde Petershofen zusammen mit Anjuli Knäsche den 4. Platz. Mein Glück war, dass Frederlinde Petershofen in dieser Saison noch keine 4,45m gesprungen ist und deshalb vom Bundestrainer beim Verband nicht vorgeschlagen werden konnte. Auch war der Wettkampf von Anjuli Knäsche, die bereits 4,45m in dieser Saison übersprungen hat, nicht so hochrangig wie mein Wettkampf-Ergbenis bei den Bayerischen Meisterschaften. Rückblickend hatte ich sehr viel Glück und mich für die richtigen Wege entschieden.

Mit 32 Jahren wollte ich immer aufhören, doch da lief alles sehr gut und ich habe 2012 nie ans aufhören gedacht! Ich sprang 2013 in Göteborg 4,71m und qualifizierte mich in dem Jahr auch für die Weltmeisterschaften in Moskau. Dort bin ich aufgrund von sehr starken Achillessehnenschmerzen im rechten Fuß in der Qualifikation mit 4,45m ausgeschieden. Danach stellen die Ärzte einen Teilriss in der Achillessehne fest. Die Ärzte rieten mir: 1. beende deine Karriere 2. lass es operieren 3. warte bis es ganz abreist. Ich habe mich für keine der 3 Varianten entschieden, sondern für einen ruhigen Aufbau, so dass der Körper durch Entlastung und einen guten Stoffwechsel die Verletzung ausheilen konnte. Mir war klar, dass es über 6 Monate dauern würde, bis sich das Sehnengewebe wieder erneuert hat. Mein Ziel verlor ich aber schon damals nicht aus den Augen. Ich wollte 12 Monate später bei der EM in Zürich wieder mit dabei sein.

So gestaltete ich auch den langen Weg nach meiner Knie-Operation. Erstmal wieder normal gehen und laufen können war meine Devise. Dann wollte ich die Bewegungseinschränkung im Kniegelenk wieder zu 100% hinbekommen und die muskulären Dysbalancen ausgleichen! Im August 2017 startete ich dann mit einem konsequenten Neuaufbau und richtete meinen Fokus neu aus. Erstmal waren 8 Wochen Grundlagenausdauertraining angesagt, bevor es ab Oktober leichtathletikspezifisch los ging. Mit dem Stabhochsprungtraining an der Anlage ging es aber erst 4 Wochen später los. Danach hielt ich für mich den wöchentlichen Rhythmus bei, schraubte aber das Trainingspensum und die Intensitäten von Woche zu Woche hoch. Spikes hatte ich erst im März 2018 wieder an, da ich im Januar & Februar noch eine läuferische Zwangspause einbauen musste, weil ich mir unglücklicherweise den kleinen Zeh im Training angeschlagen habe und 6-8 Wochen alternatives Training für die Beine machen musste.

So thankful!!!!!!

Mit 7 Jahren machte ich den ersten 10km-Lauf. Seitdem ich denken kann, bewegte ich mich in der Turnhalle oder auf Tennisplätzen. Als junges Mädchen absolvierte ich auch Triathlons und Skilanglaufrennen.
Als ich 18 war, entdeckte ich meine große Leidenschaft den Stabhochsprung und war plötzlich da, wo ich im Sommerurlaub mit meinem Bruder Claudius Hingst immer alle deutschen Athletinnen & Athleten begeistert vor dem TV angefeuert habe. Nach jetzt genau 20 Jahren schaue ich stolz auf meine Karriere zurück und bin mega dankbar für alles was ich bisher in diesem Sport erreicht & erlebt habe.

  • 2001 WM Edmonton
  • 2002 EM München
  • 2003 WM Paris
  • 2004 OS Athen
  • 2005 WM Helsinki
  • 2007 WM Osaka
  • 2008 OS Peking
  • 2010 EM Barcelona
  • 2013 WM Moskau
  • 2014 EM Zürich
  • 2018 EM Berlin

Ich bin meinen Eltern Renate & Hannes, meinem großen Bruder und allen meinen Freunden sehr sehr dankbar, dass sie meinen Sport immer unterstützen und mir den Rücken stärken - ohne Euch wäre das alles nie möglich gewesen!

Es grüßt Euch herzlich & sportlich,
Eure Carolin